
Störungsbilder Geriatrie / Erwachsene
Aphasie
Durch einen Schlaganfall kann es zu Sprachstörungen kommen. Von einer Aphasie spricht man, wenn Teile der Sprache wie Sprachverständnis, Wortfindung, Grammatik, Lesen oder Schreiben betroffen sind. Sprachstörungen können aber auch bei anderen neurologischen Erkrankungen wie z. B. der Parkinson Erkrankung, der Multiplen Sklerose oder nach chirurgischen Eingriffen auftreten.
Sprechapraxie
Die Sprechapraxie ist eine Planungsstörung der Sprechbewegungen, bei der es dem Patienten nicht möglich ist, Laute und Wörter korrekt auszusprechen. Das Sprachverständnis ist hierbei nicht betroffen!
Oft treten die beiden vorgenannten Störungen in Verbindung miteinander auf.
Dysarthrie/ Dysarthrophonie
Die Dysarthrie ist eine neurologische Sprechstörung, bei der die muskuläre Ausführung des Sprechablaufes beeinträchtigt ist. Die Stimme hört sich dann häufig verwaschen bis unverständlich an. (z.B. häufig bei Parkinson).
Dysphagie (Schluckstörungen)
Schluckstörungen können organisch oder neurologisch bedingt sein. Leichte Schluckstörungen äußern sich zum Beispiel in einer verlängerten Nahrungsaufnahme (weil immer nur kleine Mengen geschluckt werden können), durch gelegentliches Husten beim Essen, durch Nahrungsreste im Mundraum (weil die Sensibilität gestört ist) oder durch eine Beeinträchtigung der Zungenbeweglichkeit.
Schwere Schluckstörungen bis hin zur kompletten Unfähigkeit der oralen Nahrungsaufnahme können nach Schlaganfällen oder anderen Traumata mit Hirnschäden sowie degenerativen neurologischen Erkrankungen (z.B. Parkinson, ALS) auftreten.
Die Gefahr einer jeden Schluckstörung besteht in einer möglichen Aspirationspneumonie, einer Lungenentzündung, die aufgrund von Nahrung, die in die tiefen Atemwege gelangt, auftreten kann.
Hierbei sei betont, dass 50% aller Betroffenen nicht husten und eine sogenannte stille Aspiration vorliegt! Daher sollten schon leichte Schwierigkeiten ernst genommen und genauer angeschaut werden. In unseren Praxen sind mehrere Therapeuten auf diesem Gebiet besonders qualifiziert. Sprechen Sie uns gerne an!
Dysphonie (Stimmstörungen)
Funktionelle Stimmstörungen treten häufig bei Berufssprechern wie Erziehern, Lehrern oder Politikern auf und sind meistens auf einen unökonomischen Einsatz von Atmung und Stimmgebung zurückzuführen.
Organische Stimmstörungen können in Folge von Tumor-Operationen, Intubationen, Lähmungen oder Entzündungen auftreten und führen zu Beeinträchtigungen der Stimme bis hin zum kompletten Stimmausfall.
Stimmverlust nach Kehlkopfentfernung (LE)
Kehlkopfentfernungen sind oft die Folge von ausgeprägten Tumoren im Halsbereich. Neben einer Vielzahl von Einschränkungen gehört auch der komplette Stimmverlust zu den Folgen eines solchen Eingriffes. In der Logopädischen Therapie können Patienten Möglichkeiten erlernen wie u. a. eine Ersatzstimme, um wieder in Kommunikation treten zu können.
Stottern/Poltern (Redeflussstörungen)
Störungen des Redeflusses können sich als Stottern oder Poltern zeigen. Beim Poltern ist die Verständlichkeit oft durch ein unregelmäßiges, überhastetes Sprechen eingeschränkt. Häufig werden Laute und Silben weggelassen oder ineinander gezogen.
Beim Stottern treten Laut- und Teilwortwiederholungen, Dehnungen und Blockierungen auf. Häufig stellt sich schon bald eine Begleitsymptomatik ein, die als Hilfestellung für das Sprechen eingesetzt wird, aber schnellstmöglich abgebaut werden sollte.
Stottern und Poltern kann bis ins Erwachsenenalter anhalten und durch Begleitsymptome sehr unterschiedlich auftreten. Auch hier kann logopädische Therapie unterstützen.